Familienrecht

1. Ehe und Lebenspartnerschaft

  • Eheverträge und Lebenspartnerschaftsverträge:
    • Beratung und Gestaltung von Verträgen zur Modifikation gesetzlicher Regelungen, etwa hinsichtlich Güterstand, Unterhalt und Altersvorsorge.
    • Regelungen zur Gütertrennung, Gütergemeinschaft oder modifizierten Zugewinngemeinschaft.
    • Berücksichtigung von Unterhaltsverzicht oder -beschränkungen in Eheverträgen.
  • Güterrechtliche Regelungen:
    • Beratung zur Vermögensaufteilung bei Gütertrennung, Zugewinngemeinschaft oder Gütergemeinschaft.
    • Gestaltung von Ehegatteninnengesellschaften zur Abbildung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen.
  • Aufhebung der Ehe:
    • Verfahren zur Eheanfechtung bei Vorliegen von Irrtum, Täuschung, Zwang oder Eheverbote (z.B. Doppelehe).
    • Folgen der Aufhebung im Vergleich zur Scheidung hinsichtlich Versorgungsausgleich, Unterhalt und Wohnungszuweisung.

2. Scheidung und Scheidungsfolgen

  • Scheidungsverfahren:
    • Einleitung und Begleitung des Verfahrens bei einvernehmlicher Scheidung oder streitigen Scheidungen.
    • Scheidungsvoraussetzungen, insbesondere das Trennungsjahr und die Härtefallregelungen.
  • Trennungsvereinbarungen:
    • Regelungen für die Zeit der Trennung, etwa zu Trennungsunterhalt, Sorgerechtsregelungen, Umgangsrecht und Nutzung der Ehewohnung.
  • Versorgungsausgleich:
    • Ermittlung und Aufteilung der Rentenanwartschaften und sonstigen Versorgungsanrechte, die während der Ehe erworben wurden.
    • Ausschluss oder Modifikation des Versorgungsausgleichs durch Vereinbarung.
  • Zugewinnausgleich:
    • Berechnung des Anfangsvermögens, Endvermögens und der sich daraus ergebenden Zugewinndifferenz.
    • Berücksichtigung von privilegiertem Anfangsvermögen und besonderen Abzugsposten.
  • Vermögensauseinandersetzung:
    • Aufteilung von gemeinsam erworbenen Immobilien, Bankguthaben, Unternehmensanteilen und sonstigem Vermögen.
    • Regelungen zur Übertragung von Miteigentumsanteilen, etwa durch Übertragungsvereinbarungen oder Abfindungszahlungen.
  • Hausratsteilung:
    • Verfahren zur Aufteilung des ehelichen Hausrats und der Haushaltsgegenstände gemäß der Hausratsverordnung.
  • Wohnungszuweisung:
    • Klärung der Nutzungsrechte an der Ehewohnung während der Trennung und nach der Scheidung.
    • Berücksichtigung des Wohnrechts und der Interessen der Kinder.
  • Scheidungsfolgenvereinbarungen:
    • Gestaltung umfassender Vereinbarungen, die alle Scheidungsfolgen, einschließlich Unterhalt, Vermögensaufteilung, Sorgerecht und Umgang, regeln.

3. Unterhalt

  • Trennungsunterhalt:
    • Berechnung nach den Maßstäben der Düsseldorfer Tabelle und der Leitlinien der Oberlandesgerichte.
    • Berücksichtigung des Selbstbehalts, der dem unterhaltspflichtigen Ehegatten verbleiben muss.
  • Nachehelicher Unterhalt:
    • Voraussetzungen für die Zahlung von Unterhalt wegen Krankheit, Alter, Erwerbslosigkeit oder Betreuung gemeinsamer Kinder.
    • Herabsetzung oder zeitliche Begrenzung des nachehelichen Unterhalts.
  • Kindesunterhalt:
    • Ermittlung der Unterhaltspflicht anhand des Einkommens und der Düsseldorfer Tabelle.
    • Sonderregelungen bei Mehrbedarf (z.B. Nachhilfeunterricht) oder Sonderbedarf (z.B. teure medizinische Behandlungen).
    • Berücksichtigung von Naturalunterhalt bei Wechselmodell-Betreuungsmodellen.
  • Elternunterhalt:
    • Prüfung der Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung des angemessenen Eigenbedarfs und von Schonvermögen.
    • Besonderheiten bei der Haftung mehrerer Kinder oder der Anrechnung von Leistungen der Sozialhilfe.
  • Unterhaltsvereinbarungen:
    • Vereinbarungen über Dynamisierungen, Unterhaltsverzicht oder Abfindungen für Unterhaltsansprüche.

4. Kindschaftsrecht

  • Sorgerecht:
    • Regelungen zur gemeinsamen elterlichen Sorge, alleinigen Sorge oder Übertragung der elterlichen Sorge auf einen Elternteil.
    • Vertretung bei der Entziehung des Sorgerechts aufgrund von Kindeswohlgefährdung.
  • Umgangsrecht:
    • Regelungen zum regelmäßigen Umgang, Ferienumgang und Umgang mit Großeltern oder anderen Bezugspersonen.
    • Durchsetzung des Umgangsrechts durch Zwangsgeld, Zwangshaft oder andere gerichtliche Maßnahmen.
  • Vaterschaftsfeststellung und -anfechtung:
    • Verfahren zur gerichtlichen Feststellung der Vaterschaft, einschließlich der Einholung von Abstammungsgutachten.
    • Anfechtung der Vaterschaft wegen genetischer Nichtübereinstimmung oder arglistiger Täuschung über die Abstammung.
  • Adoption:
    • Beratung zur Adoptionsfähigkeit, insbesondere bei Stiefkindadoption, Volladoption und Erwachsenenadoption.
    • Wirkungen der Adoption auf das Erbrecht und die Verwandtschaftsverhältnisse.
  • Namensrecht:
    • Namensänderung bei Scheidung, Adoption oder nachträglicher Vaterschaftsanerkennung.
  • Aufenthaltsbestimmungsrecht:
    • Bestimmung des gewöhnlichen Aufenthalts eines Kindes, insbesondere bei Umzugsstreitigkeiten.

5. Gewaltschutz

  • Verfahren nach dem Gewaltschutzgesetz:
    • Antrag auf Schutzanordnungen wie Kontaktverbot, Annäherungsverbot oder Wohnungsverweisung.
    • Durchsetzung von Schutzanordnungen durch Zwangsmittel und gerichtliche Verfügungen.
  • Vertretung von Opfern häuslicher Gewalt:
    • Beratung zu Schutzmöglichkeiten und rechtlicher Unterstützung, z.B. durch Notunterkünfte.
  • Strafrechtliche Aspekte:
    • Strafrechtliche Folgeverfahren wegen Körperverletzung, Nötigung oder Bedrohung im familiären Umfeld.

6. Familienrechtliche Beratung und Mediation

  • Mediation bei familienrechtlichen Konflikten:
    • Außergerichtliche Einigung zu Unterhaltsfragen, Sorgerecht und Vermögensaufteilung.
  • Elternvereinbarungen:
    • Erstellung von Elternplänen zur Regelung der Betreuungszeiten, Urlaubsplanung und Bildungsentscheidungen.
  • Vermeidung gerichtlicher Auseinandersetzungen durch präventive Beratung und Konfliktlösungsstrategien: